In der Welt des Heimwerkers spielen traditionelle Techniken und Methoden eine entscheidende Rolle. Eines dieser traditionellen Elemente ist die Verwendung von Pappdocken. Pappdocken haben eine lange Geschichte, insbesondere in Norddeutschland, und wurden von Dachdeckern verwendet, um das Eindringen von Treibschnee, Flugasche usw. unter die Dachdeckung zu verhindern. Dieser Artikel untersucht die Herkunft, Anwendung und die heutige Rolle der Pappdocken.
Was sind Pappdocken und wie werden sie verwendet?
Docken, ursprünglich aus Stroh gefertigt, wurden später durch Pappdocken ersetzt, die aus Dachpappebahnen geschnitten wurden. Pappdocken sind auf das Maß des Dachziegels bzw. Dachsteins abgestimmt und wurden auf der jeweils vorhergehenden Dachziegelreihe mit Überdeckung und der nächstfolgenden Dachlatte verlegt. Unmittelbar danach folgten die Dachziegel oder -steine. Anschließend wurde das überstehende Ende der Docke um die Köpfe der Dachziegel geschlagen, und die nächste Docke folgte usw. Ein Nebeneffekt bei Verwendung von nackten Bitumen-Dachbahnen war ein gewisses Verkleben der Biberschwanzziegel und damit eine zusätzliche Windsogsicherung.
In anderen Regionen wurden Biberschwanzdeckungen mit hölzernen Spließen abgedichtet. Im Mittel- und Hochgebirge wurden auch massive Unterdächer aus Brettschalungen mit einer durchgehenden Schicht Dachpappe verbaut.
Warum sind Pappdocken heute nicht mehr anerkannt?
Trotz ihrer breiten Anwendung in der Vergangenheit entsprechen Pappdocken heute nicht mehr dem anerkannten Stand der Technik. Dies liegt an verschiedenen Faktoren:
- Sie reduzieren die Durchlüftung des Dachaufbaus. Mit der heutzutage üblichen Dämmung genutzter Dächer erwärmt sich die Dachinnenseite und damit der Unterseite der Dacheindeckung auf nach Norden geneigten Dachflächen im Winter nicht mehr genügend, um entstehendes Kondensat abtrocknen zu lassen, was auf lange Sicht zu Schäden an den Dachziegeln/-steinen führen kann.
- Bei der Verwendung von Pappdocken sind die heute üblichen Seitenfalzklammern zur Windsogsicherung von Dacheindeckungen nicht einsetzbar. Allein mit Kopfklammern werden die heutigen Anforderungen der Sturmsicherheit von Dachdeckungen in der Regel nicht erfüllt.
- Um die Pappdocken möglichst schmiegsam zu halten und ein Brechen während des Eindeckens zu verhindern, war ein relativ hoher Bitumen- und Lösemittelanteil notwendig. Dies ist von Nachteil, wenn es zu einem Brand kommt.
Verwendung von Pappdocken in der Gegenwart
Trotz der genannten Probleme sind Pappdocken in Norddeutschland nach wie vor erhältlich und werden dort auch heute noch verarbeitet. Der ausführende Dachdeckerbetrieb muss jedoch eine objektbezogene Genehmigung des Dachziegel-/-steinherstellers einholen, um die Garantieansprüche nicht zu verlieren.
Fazit
Die Verwendung von Pappdocken ist ein interessanter Aspekt in der Geschichte der Dachdeckung. Obwohl sie heute nicht mehr dem anerkannten Stand der Technik entsprechen, werden sie in bestimmten Teilen Deutschlands weiterhin verwendet. Dies verdeutlicht die fortwährende Rolle traditioneller Methoden und Materialien im Handwerk. Es ist jedoch wichtig, sich über die möglichen Probleme im Klaren zu sein, die mit der Verwendung von Pappdocken verbunden sind, und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um mögliche Schäden zu vermeiden.